Teststrategie in Schulen erhöht Belastungen und Gesundheitsrisiken

Offener Brief des GEW-Kreisvorstands Witzenhausen an den Hessischen Kultusminister

Teststrategie in Schulen | weiterer Schulbe­trieb nach Ostern | Stigmatisierung von Schülern verhindern | Belastungen re­duzieren

Den Kreisvorstand des GEW-Kreisverbands Witzenhausen erreichten in den letzten beiden Tagen zahlreiche Beschwerden von Lehrkräften aus allen Schulformen in Bezug auf weitere Öffnungsschritte, insbesondere aber zur Teststrategie nach den Osterferien. Da es sich unserer Ansicht nach um ein dringliches Thema handelt, haben wir heute einen offenen Brief an das Hessische Kultusministerium geschrieben, damit die geplante Schülertestung und die damit einhergehende Belastung und gesundheitliche Gefährdung der schulischen Akteure wider besseren Möglichkeiten zurückgenommen und abgeändert wird.

Wir fordern Sie daher auf, die Testung von Schüler*innen gemäß niedersächsischem Vorbild ins häusliche Umfeld zu verlagern und Ihren Erlass dementsprechend abzuändern.

Da uns an konstruktiver Beratung des Dienstvorgesetzten und Erlassgebers gelegen ist, zeigen wir Lösungen des Dilemmas auf, die bereits hin­reichend erprobt und damit fundiert sind, damit…

  1. die Testung nicht zum Leidwesen der Schulen wird,
  2. keine weitere Belastung von Lehrkräften und Schulleitungen erfolgt,
  3. die Schüler*innen psychisch gesund bleiben und nicht stigmatisiert werden und
  4. die Testung trotzdem zum Schutz aller umgesetzt werden kann.

Wir halten es daher für sinnvoll sich an den Maßnahmen aus dem Nachbarbundesland Niedersachsen zu orientieren, weil man dort bereits erworbenen Kenntnisse zur Testpraxis hat und  das dortige Kultusministerium hat schon aus den ersten Tests in den Schulen gelernt und davon bereits wieder Abstand genommen. Warum müssen wir in Hessen denselben Prozess durchlaufen und lernen nicht schon vorab von unseren Nachbarn, wie man es zum Wohle aller besser machen kann? So wird in Niedersachsen nach den Osterferien eine verbindliche Testpflicht für Schüler*innen eingeführt. Die Kinder bekamen bereits vor den Osterferien einen Test mit nach Hause und sollen dann eine schriftliche Bestätigung in der Schule abgeben, dass der Test durchgeführt wurde und negativ ist. Wie zuvor schon ausgeführt, fallen dadurch Arbeitsschutz- und Hygiene-Maßnahmen in der Schule weg und die Lehrkräfte könnten sich mehr auf den kostbaren Unterricht konzentrieren, da die Schüler*innen ihren Test dementsprechend zuhause durchführen und im Falle eines positiven Testergebnis gleich dort verbleiben. Durch diesen Änderungsvorschlag würden sich alle zuvor genannten Probleme in Wohlgefallen auflösen und nicht erneut zu Belastungen der schulischen Beschäftigten führen.

Den Offenen Brief in voller Länge können sie sich hier herunterladen

Autor: Richard Maydorn