Sozialpädagogische Fachkräfte stark belastet

Online-Umfrage der GEW liefert erste Erkenntnisse

Frankfurt: Erste Ergebnisse der GEW-Umfragen zur Arbeitssituation sozialpädagogischer Fachkräften an hessischen Schulen liegen vor. Zweidrittel der Befragten empfinden ihre Arbeit als belastend. Als Grund dafür wird der Personalmangel genannt.


Die GEW Hessen hatte Anfang des Jahres 2024 zwei Online-Umfragen zur Situation der sozialpädagogischen Fachkräfte (SozPäds) an Schulen gestartet. Die ersten Ergebnisse zeigen: Viele Fachkräfte sind überlastet und benötigen bessere Arbeitsbedingungen. „Fast zwei Drittel der Befragten empfinden ihre Arbeit als zum Teil sehr belastend und machen dafür den Personalmangel verantwortlich“, sagt Frank Engelhardt. Er arbeitet an einer Förderschule als sozialpädagogische Fachkraft und ist GEW-Vertreter im Hauptpersonalrat Schule. Die Zahlen seien alarmierend. Durch den anhaltenden Fachkräftemangel in Schulen sei bei den SozPäds keine schnelle Besserung in Sicht.


Die Umfrage zeigt zudem: Die Kolleg:innen sind oft unzufrieden mit ihrer Eingruppierung. Zum einen werden Vorerfahrungen und Qualifikationen kaum beachtet. Zum anderen entspricht die Eingruppierung meist nicht den Anforderungen, Leistungen und der Verantwortung, die sie im Arbeitsalltag übernehmen.


Die Kolleg:innen forderten konkrete Verbesserungen für ihren Arbeitsplatz. Häufig genannte Forderungen: Eigenes Budget, Arbeitsmaterial, Supervision, kollegiale Fallberatung und geeignete Fortbildungsangebote. „Man möchte meinen, dass das für sozialpädagogische Fachkräfte der Standard ist, dem ist aber nicht so. Dem Fachkräftemangel kann nur begegnet werden, wenn die Menschen gerne und lange in ihrem Beruf arbeiten können, ohne krank zu werden“, fasst Engelhardt die Position der GEW zusammen.


Ein Erfolg der Personalratsarbeit der vergangenen Jahre bildet sich in der Umfrage ab: „Erfreulich ist, dass ungefähr die Hälfte der befragten sozialpädagogischen Fachkräfte, die unterrichtsbegleitend arbeiten, mittlerweile einen eigenen Dienstrechner und Arbeitsplatz haben. Dafür haben wir als Personalräte und Gewerkschafter lange Druck gemacht“, sagt Engelhart. Ziel sei jetzt, diese Arbeitsbedingungen für alle SozPäds durchzusetzen.


Die detaillierte Auswertung der Umfrage folgt. Sie wurde federführend von Julia Eckes, David Beier und Frank Engelhardt erstellt. Sie kandidieren als Vertreter:innen für die Angestellten für den Hauptpersonalrat Schule zu den Personalratswahlen im Mai 2024. 

(Quelle: gew-hessen.de | Pressemitteilung 09.05.2024)

Download der ersten Auswertung

https://www.gew-hessen.de/fileadmin/user_upload/1_themen/bildung/sozpaed_fk_schulen/24_05_09_fl_A4_umfrage_sozpaed.pdf